Petition zur Abschaffung von unangekündigten Leistungsnachweisen abgelehnt Nach einer langen Debatte im Bildungsausschuss des bayerischen Landtags wurde mit den Stimmen der Fraktionen der CSU, Freien Wähler und AfD die Petition zur Abschaffung von „Exen“ abgelehnt. Die Regierungsfraktionen begründeten diese Entscheidung insbesondere damit, dass mithilfe der unangekündigten Leistungsabfragen, Schülerinnen und Schüler gut auf das Arbeitsleben vorbereitet werden. Zudem kündigte Michael Rißmann, Leiter der Abteilung II – Strategie und Planung, pädagogische Grundsatzfragen im Kultusministerium an, man werde die Prüfungen noch diese Legislatur „auf den Prüfstand stellen“. Die demokratische Opposition (SPD und Grüne) unterstützen die Petition vehement. Die Abgeordneten wiesen mehrmals darauf hin, dass Bayern das einzige Bundesland sei, welches diese Prüfungsform noch anwende und auch international in dieser Sache alleine stehe. Zudem hinterfragten sie, ob eine spontane Prüfung wirklich auf die reale Arbeitswelt vorbereite. Die 17-jährige Petentin Amelie N. meldete sich ebenfalls zu Wort. Sie schilderte eindrücklich, welcher Stress mit den unangekündigten Prüfungen verbunden sei. Auch wies sie darauf hin, dass die entsprechende Forschung ebenfalls andere Prüfungsformen befürworte. Sie brachte zudem das Beispiel der Eichendorffschule in Erlangen an, in dem viele alternative Prüfungsformen etabliert seien. Hier hätten die Schülerinnen und Schüler seither deutlich bessere und nachhaltigere Ergebnisse erzielt. Das Forum Bildungspolitik in Bayern war von Anfang an Unterstützer der Petition und wird sich weiterhin für eine gerechte und moderne Prüfungskultur einsetzen. „Es ist an der Zeit, dass wir über ein neues Leistungsverständnis in unseren Schulen sprechen“, sagt die Vorsitzende des Forum Bildungspolitik, Simone Fleischmann. Es gehe darum, jungen Menschen neben dem reinen Fachwissen auch emotionale und soziale Kompetenzen zu vermitteln. „Diese lassen sich nicht durch Exen abfragen“, so die Vorsitzende Die Debatte verfolgten auch einige Vertreterinnen und Vertreter der Medien. Hier finden Sie einen Beitrag der Süddeutschen Zeitung über die Ablehnung der Petition.